Tagung «Gutes Alter für alle – eine öffentliche Aufgabe?»

Das Netzwerk Gutes Alter und der Entlastungsdienst Schweiz
führten am 29. Oktober 2021 eine nationale Tagung in Bern durch

Alltagsunterstützung, Betreuung und Pflege von Menschen im Alter geraten zunehmend in eine Schieflage: Eine Zunahme der Zahl unterstützungsbedürftiger älterer Menschen, die Überlastung vieler betreuender Angehöriger, mangelhafte öffentliche Angebotsstrukturen sowie ein gravierender Fachkräftemangel – das sind einige Kennzeichen der aktuellen Lage.

Notwendig ist ein grundlegender Wandel des Systems der Unterstützung, Betreuung und Pflege im Alter: Der Mensch mit seinen Bedürfnissen muss im Zentrum stehen. Dieses System bedarf einer öffentlichen Finanzierung aller notwendigen Leistungen. Dabei soll auch die Rolle des Service public gestärkt werden.

Um diese Forderungen interessierten Fachpersonen, Politiker*innen, betreuenden Angehörigen, Betroffenen und weiteren interessierten Menschen bekannt zu machen und den Vorschlag einer Volksinitiative für ein gutes Alter für alle zur Diskussion zu stellen, führte das Netzwerk Gutes Alter zusammen mit dem Entlastungsdienst (ED) Schweiz eine nationale Tagung durch:

Gutes Alter für alle – eine öffentliche Aufgabe?

Nationale Tagung
Freitag, 29. Oktober 2021, Bern, Tagungszentrum «Welle7»

Durch die Tagung sollte insbesondere die Betreuungsarbeit im Alter vermehrt öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Dabei wird das Augenmerk vor allem auf die Situation der Angehörigen gelegt. Diesen Bezug schafft der Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen, der zur Wertschätzung ihrer Arbeit jeweils am 30. Oktober begangen wird.

Als Hauptreferent*innen konnten Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern, Professor Carlo Knöpfel von der Fachhochschule Nordwestschweiz sowie Mascha Madörin gewonnen werden. Mascha Madörin ist eine ausgewiesene Expertin für Fragen der Care-Ökonomie, Carlo Knöpfel befasst sich intensiv mit sozialpolitischen Aspekten des Alter(n)s – insbesondere mit dem Stellenwert der Betreuung innerhalb des Systems der Altershilfe. Jos de Blok, der Gründer von Buurtzorg, einem Modell ganzheitlicher ambulanter Pflege und Betreuung in den Niederlanden, war mittels eines Video-Beitrags präsent.

Noch ein Wort zu unserem Partner, dem Entlastungsdienst Schweiz. Es handelt sich um eine professionelle Non-Profit-Organisation zur Unterstützung von betreuenden Angehörigen und Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Entlastungsdienst kümmert sich um die Vermittlung und fachliche Begleitung von kompetenten Betreuungspersonen sowie um den Support in Betreuungssituationen. Er ist vor allem in den Kantonen Aargau, Bern, Solothurn und Zürich sowie in der Stadt St. Gallen tätig.