Thementexte
Warum es eine Initiative für ein gutes Alter braucht:
Grundlagen, Analysen und Umsetzungskonzepte zur Volksinitiative «Gutes Alter für alle»
Eine Arbeitsgruppe des Netzwerks hat zu zentralen Aspekten der geplanten Initiative beleuchtende Texte verfasst. Sie erläutern Fragen rund um die grundlegenden Bedingungen, die aktuelle Situation in der Schweiz und den Änderungsbedarf. Vorgestellt werden auch exemplarische Umsetzungskonzepte. Am Ende der Texte wird jeweils ein Bezug zur geplanten Initiative hergestellt.
Diese Texte bilden einerseits die Basis für die Weiterentwicklung des Initiativtextes, andererseits aber auch ein Argumentarium für die Notwendigkeit einer verfassungsmässigen Verankerung der Bedingungen eines «guten Alters».
Download: NGA-Thementexte_2021-02-01 (PDF, 900 KB)
Nachfolgend sind die Titel und die behandelten Fragen aufgeführt.
1. Gesellschaftsvertrag und intergenerationelle Solidarität
Welche «Mittel» braucht es, um den gesellschaftlichen Vertrag zwischen den Generationen zu bewahren und zu verbessern? Wie kann die positive Erfahrung der intergenerationellen Solidarität in der Corona-Krise weiter genutzt werden?
2. Ganzheitlich-personenbezogener Ansatz
Was heisst «ganzheitlich» und «personenbezogen» in der Grundversorgung älterer Menschen? Welche Wünsche und Bedürfnisse hat diese heterogene Bevölkerungsgruppe? Wie können die fragmentierten Versorgungssysteme in ganzheitlicher und personenbezogener Art koordiniert und ggf. zusammengeführt werden?
3. Betreuung
Was ist unter «Betreuung» zu verstehen? Welche Auswirkungen hat der (zu) enge Pflegebegriff in der Schweizer Gesundheitsversorgung? Wie können Betreuung, Alltagsunterstützung und ggf. weitere Dienste (etwa der Psychiatrie und Psychologie) sichergestellt werden, und wie wird erreicht, dass all diese Dienste optimal ineinandergreifen?
4. Ungleichheit und finanzielle Lage der Menschen im Alter
Welche Ungleichheiten sind anhand der Einkommensstruktur der Haushalte von Rentner*innen und der kantonal unterschiedlichen Sozialtransfers festzustellen? Was fördert Ungleichheit, was Gleichbehandlung und Gerechtigkeit?
5. Die Rollen des Bundes, der Kantone, der Gemeinden und privater Akteure in der Alterspolitik
Wie weit geht die öffentliche Aufgabe in der Alltagsunterstützung, Betreuung und Pflege im Alter? Wer erbringt diese Aufgaben heute (Bund, Kantone, Gemeinden)? Welche Aufgaben werden von privaten Akteuren erbracht (z. B. durch Delegation)? Was will die Initiative daran ändern?
6. Die Finanzierung öffentlicher Care-Dienste für Betagte
Wer finanziert Care-Dienste (Alltagsunterstützung, Betreuung und Pflege) für ältere Menschen heute? Die öffentliche Hand, Sozialversicherungen, Privatversicherungen oder Betroffene selbst aus eigenen Mitteln? Nach welchen Kriterien und Mechanismen werden diese Dienste abgegolten, welche Anreizsysteme bestehen, und sind diese funktional oder dysfunktional? Welche Schlussfolgerungen ziehen wir im Hinblick auf die Initiative Gutes Alter für alle?
7. Buurtzorg
Was ist Buurtzorg? Wie funktioniert Buurtzorg? Ist dieses Modell auch in der Schweiz möglich, und wo wird es gegebenenfalls bereits umgesetzt?
8. Die Beratungs- und Koordinationsstelle BKS
Was ist unter einer (persönlichen) Beratungs- und Koordinationsstelle zu verstehen? Welchen Beitrag leistet sie für eine koordinierte und integrierte Versorgung? Inwiefern unterscheidet sie sich von einer Erstberatungsstelle mit Gatekeeper-Funktion?
9. Ganzheitliche Wohn- und Versorgungskonzepte
Wie verändern sich die Bedürfnisse hinsichtlich Wohn- und Lebensformen im Alter, und wie reagieren die Anbieter von Alterswohn- und -pflegeeinrichtungen darauf? Welche Ansätze für eine ganzheitliche Versorgung durch bzw. von Institutionen werden entwickelt, und welche Voraussetzungen müssen für deren Realisierung geschaffen werden? Welche Formen von betreutem oder begleitetem Wohnen sind zukunftsfähig, und wie können Standards zur Qualitätssicherung verankert werden?
10. Arbeitsbedingungen und Qualifikation des Personals
Welche professionellen Akteure sind in der Betreuung und Pflege im Altersbereich tätig? Und zu welchen Arbeitsbedingungen? Welche Rolle spielt die Care-Migration? Welche Bedeutung hat die Qualität der öffentlichen Dienste? Welches sind die Auswirkungen der Regulierungen und Planungsverfahren?
11. Von der informellen zur formellen Hilfe – Zusammenarbeit in der Unterstützung der Angehörigen
Wie stellt sich die Zusammenarbeit aller an der Alltagsunterstützung, Betreuung und Pflege im ambulanten Setting dar? Welche Massnahmen braucht es, um die Angehörigen zu entlasten?
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